Geschichte der Familie Schaal

Die Schaal Linie

Nach dem bisherigen Stand der Familienforschung lässt sich meine Schaal Linie bei bis ca. 1670 zurückverfolgen und beginnt mit einem Michael Schalz … mehr->

Der Schaalenhof

Der Schaalenhof ist das Stammhaus und Zentrum unserer Familie in Niederhersdorf. Es ist ein Ort, mit dem alle Familienmitglieder besondere Erinnerungen und Geschichten verbinden… mehr ->

Die Schaalenfeste

Die Familie blickt auf zahlreiche legendäre Familienfeste zurück. In dieser Tradition feierte die Familie letztmals im September 2018 mit über 70 Verwandten… mehr ->

Kommt Schaal von Schaller?

Namensverteilung von Schaal in Deutschland

Der Nachname Schaal hat keine eindeutige Quelle, laut Wikipedia kommt er in Frankreich, Südeuropa und Teilen Deutschlands sehr häufig vor. Eine etymologische Erklärung bringt den Namen mit dem Hebräischen Wort „shaal“ in Verbindung, was so viel bedeutet wie „fragen oder untersuchen“. Eine andere Erklärung sei die Ableitung vom Wort „Schaller“. In alten Archiven und Kirchenbüchern findet sich zu unseren Vorfahren auch manchmal die ab- weichende Schreibweise „Schall“. Rita beobachtete schon bei den ersten Treffen mit den Schaals: „Die Schaals haben aber alle eine sehr laute und durchsetzungsfähige Stimme“, sodass die semantische Verbindung zu dem Wort „Schall“ durchaus bestehen könnte. Auch die Kindergärtnerinnen meiner Kinder bekräftigten diese These.

12 Generationen und etwa 380 Jahre Familiengeschichte

Die Geschichte der Familie Schaal kann ich mittlerweile bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Allerdings wird die Erforschung meiner Vorfahren in dieser Zeit etwas komplizierter. Die Schreiber der Kirchenbücher waren damals der einheitlichen Recht- bzw. Namenschreibung nicht immer mächtig. Moderne Pädagogen würden das heute “Schreiben nach Gehör” bezeichnen. So findet man alternative Schreibweisen, z.B. Schal, Schalz oder Schaltz. Zum anderen kommt eine weitere Schwierigkeit aus der vor-Napoleonischen Zeit dazu, nämlich die Tradition, dass der Hausname in der Regel dominierte. Das bedeutete, wenn ein Mann auf einem Hof einheiratete, übernahm er den Hausnamen. Der Nachname des Mannes verschwand somit und der Nachname der Frau wurde weitergegeben. Die Idee, den Namen der Frau als Familiennamen zu übernehmen scheint also gar keine Erfindung des 20. Jahrhunderts zu sein. 

Was sind also nun die neusten Forschungsergebnisse? 1733 wurde in Burg bei Mettendorf (damals Herzogtum Luxemburg) ein Johann Schaltz geboren. Sein Vater war ein Theodor Schwarzbach, seine Mutter hieß Eva Schaltz. Theodor hatte in das Haus Schaltz eingeheiratet und übernahm den Hausnamen. Sein Vater war Matthias Schwarzbach. Eva’s Vater war Michael Schaltz, ihr Großvater war Jakob Jacobs, der ebenfalls in das Haus Schaltz eingeheiratet hatte.

Johann Schaltz heiratetet 1752 nach Schweißtal bei Nimsreuland. Im Gegensatz zu seinem Vater behielt er seinen Nachnamen, allerdings wechselte die Schreibweise zu Schal, bzw. Schaal. Wir wollen den Geschichten nicht vorgreifen, aber es sei erwähnt, er wird nicht der einzige Johann oder Johannes sein, der uns in der weiteren Chronologie begegnen wird. Johann hatte 13 Kinder. Von seinem jüngsten Sohn Nikolaus Schaal kenne ich das genaue Geburtsdatum 27.03.1780. Dieser Nikolaus Schaal zog später nach Wawern, wo 1818 sein Sohn Matthias geboren wurde, der Begründer des Schaalenhofs in Niederhersdorf. Johann Schaal ist der Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater von mir, also sechs Generationen rückwärts gerechnet. Von meinen jüngsten Nachfahren der Familie Schaal, wie z.B. von Elija Schaal aus betrachtet, blicken wir in der Ahnentafel auf 12 Generationen und etwa 380 Jahre Familiengeschichte zurück. In der Linie von Katharina Kolle, meiner Oma vom Schaalenhof, sind uns aus den damaligen Kirchenbüchern 10 Generationen bekannt. 

 

Eine Pferdestunde von Schweißthal

Der überwiegende Teil unserer Vorfahren hat oft nicht weiter als eine Pferdestunde von der Schweißthaler Mühle in Nimsreuland gelebt. Die erste gedruckte Karte vom Kreis Prüm aus dem Jahre 1834 zeigt die wichtigsten Orte der Schaals, die Schweißthaler Mühle, Wawern, Wetteldorf, Niederhersdorf, Kopp, Mürlenbach Wallersheim, Nimshuscheid, Lasel, Niederlauch, Oberpierscheid,  Oberlascheid und Berg. Nur wenige Schaals sind über diesen Radius hinaus gekommen. Beispiele sind Köln, Münster oder Aalen. Besonders spannend wird die Chronik bei den Familienmitgliedern, die sich im vorletzten und letzten Jahrhundert aus reiner Not oder Abenteuerlust aufgemacht haben, ihr Lebensglück in der neuen Welt jenseits des großen Teiches zu suchen.

Hanni, Jritschen und Trinnchen

Die besondere Herausforderung bei der Ahnenforschung ist die Häufigkeit gleicher Vornamen, oder besser gesagt die traditionsbewusste Vererbung Schaalscher Vornamen. Schaut man in meine Ahnendatenbank sind die häufigsten Vornamen bei den Frauen Anna (67x), Maria (59x) und Katharina (43x). Bei den männlichen Vornamen führt Johann die Rangliste mit 53 Personen an, gefolgt von Matthias (35x) und Peter (34x).

Die beste Lösung, um die Übersicht über die vielen Matthias, Johanns, Katharinas und Annas zu behalten ist unsere Ahnentafel. Wenn die Liste der gebräuchlichen Vornamen auch nicht so vielfältig war wie heute, umso kreativer waren die Vorfahren bei der Erfindung von Rufnamen, um Verwechslungen zu vermeiden. Besonders erfindungsreich waren die Varianten des biblischen Namens Johannes mit z.B. Johann, Hennes, Jannes, Hens, Hanni, Hans oder John. Die lustigen Abwandlungen von Katharina (Käth, Kathi, Käthchen, Trinnchen, Kätie) oder Margarete (Gretchen, Jritschen, Margret, Jrit, Marga) standen dem nichts nach. Häufig vergab man auch denselben Namen gleich zweimal in der eigenen Kinderschar und sprach dann zum Beispiel vom Großen und Kleinen Nikla.